Die 7 Planeten
AGATHE ZINSSTAG
Heben wir nachts unsern Blick zum Himmel hoch, sehen wir unzählige Sterne. Die meisten sind Fix-Sterne. Viele werden in Sternbildern zusammengenommen. Sie drehen sich vor unseren Blicken einmal pro Jahr herum. Dazu kommen noch 7 sichtbare Himmelskörper, welche sich unterschiedlich schnell über den Himmel bewegen. Diese werden Planeten genannt (auf Griechisch Wanderer). Vermutlich schufen die Phönizier und Babylonieier die Einteilung in 7 Wochentage Jedem Tag wurde ein Gott und der dazugehörige Planet zugeordnet. Die Römer übernahmen später diese Einteilung. In der Epoche, als das Lateinische so zusagen Weltsprache war, wurden die Wochentage entsprechend umbenannt. Im deutschen Sprachraum wurden die gleichbedeutenden germanischen Götternamen eingesetzt. Nicht in allen Sprachen hören wir bei den Wochentagen den entsprechenden Planeten heraus. Auf Deutsch sind Sonntag und Montag eindeutig Sonne und Mond zugeordnet. In den lateinischen Sprachen ist die Sonne männlich und der Mond weiblich, Sol und Diana, Helios und Luna. Vermutlich wurde bei der Christianisierung unter Kaiser Konstantin der Tag der Sonne in Tag des Herrn (Auferstehungstag), in Domenica umbenannt. Beim Dienstag hören wir im Französischen Mardi sofort den Namen Mars. Mars ist der römische Kriegsgott. Wie steht es mit dem Deutschen Dienstag? Bei den Germanen heisst der Kriegsgott Ziu oder Tir, was Tirstag oder eben Ziussestag ergibt. (Mein Nachname bedeutet genau dieses). Beim Mittwoch ist das Französische wieder eindeutig: Mercredi vom Merkur, dem Götterboten. In nordischen Sprachen ist der Gott Wodan herauszuhören. Donar ist der römische Jupiter/Zeus, daraus wurden Donnerstag und Jeudi. Bei den Germanen heisst die Liebesgöttin Venus Freia. Sie gab unserm Freitag den Namen, Vendredi ist nach Venus benannt. Im Hebräischen hat nur der Samstag, Sabbat, einen Namen. Das Verb schaftai heisst aufhören, ruhen. Im Englischen wurden die germanischen Namen übernommen, ausser beim Saturn: Saturday.
Mythologie ist nie eindeutig. Es gibt immer verschiedene Varianten.
Für die Menschen in alten Zeiten waren die Sterne viel wichtiger als für uns. Sie waren auch Orientierungshilfe und Kalender. In vielen alten Kirchen sind die Planeten zu sehen. Z.B. im Berner Münster sind sie am Baldachin über dem Hauptportal.
Bei meinen Darstellungen habe ich mich vor allem mit den Göttern, welche den Planeten zugeordnet sind und deren Eigenschaften beschäftigt. Bei allem Gestalten war mir aber immer bewusst, dass die Planeten einen grossen Einfluss ausüben. Sehr bekannt ist diese aus der Astrologie. Dabei entspricht die Wirkung der Planeten genau den Charakteren der zugeordneten Götter.
Bekannt ist der Einfluss der Planeten auf die Musik, welche auf sieben Tönen aufgebaut ist. Vermutlich gäbe es da noch viel zu erforschen.
Auch in der Landwirtschaft werden den Planeten grosse Einflüsse und Wirkungen zugemessen.
Jeder Planet wurde mit einem Metall in Verbindung gebracht:
Sonne Gold
Mond Silber
Mars Eisen (rötlich)
Merkur Quecksilber (auf Französisch mercur)
Jupiter Zinn (auch Bronze)
Venus Kupfer
Saturn Blei
Für mich begann durch diese Arbeiten an den Planeten eine grosse Entdeckungsreise.
Mars
Mars ist der römische Kriegsgott, bei den Griechen Ares.
Mars gab auch dem Monat März den Namen, im alten röm. Kalender der Jahresbeginn. Der Gott Mars hat negative und positive Seiten.
Mars verführte Rhea, die darauf schwanger wurde. Weil ihr Onkel verhindern wollte, dass ihre Nachkommen ihm die Herrschaft streitig machen, wurde sie eingekerkert. Sie gebar Zwillinge, Romulus und Remus, welche gleich nach der Geburt ausgesetzt wurden. Ein Wolf rettete und ernährte sie, ein Specht half ihm dabei.
Das Liebesverhältnis von Mars mit Venus nimmt in der Concordia (Eintracht) Form an, als Ausgleich der Gegensätze. Römische Ehepaare werden oft in Gestalt von Mars und Venus dargestellt.
Mars ist sowohl Kriegsgott wie Patron des Friedens.
Meistens wird er mit Helm und Schild dargestellt, mit Brustpanzer oder nacktem Oberkörper. Sein Attribut ist das Schwert.
Bei unserer Geburt erhalten wir von Sol den Geist, von Luna den Körper und von Mars das Blut. Sein Metall ist das Eisen. Die rötliche Farbe des Planeten wird als Symbol für sein feuriges Wesen genommen.
Mars wird auch tanzend dargestellt. In der Ausbildung des Ares verlangt dessen Lehre Priapos, er müsse zuerst ein vollendeter Tänzer sein, bevor er ihn das Fechten lehre.
Die Ziege ist der Friedfertigkeit von Mars zuzuordnen, der Löwe ist eines seiner Begleittiere.
Der germanische Kriegsgott heisst Ziu oder Thir, daraus das Wort Dienstag.
Die Figur Mars, aus Bronze, ist ca. 180cm hoch. Das Schild musste aus Aluminium gegossen werden, weil es sonst die Figur zu sehr zur Seite gezogen hätte.
Luna
(bei den Griechen Selene)
Der Mond ist in den romanischen Sprachen weiblich. Darum ist dieser Planet als weibliche Göttin gestaltet. Luna ist auch die Hüterin von Zauber und Magie.
Luna ist die Schwester von Sol/Helios/Sonne. Ihr Licht leuchtet in der Nacht, als Metall wird ihr das Silber zugeordnet.
Das deutsche Wort launisch/Laune hat die Wurzel in Luna. Diese ständig wechselnde Leuchte ruft Stimmungen hervor.
Weil Luna jeden Monat einmal durch den Zodiak kreist ist an Stelle der Arme eine Art Lemniskate mit den 12 Tierkreiszeichen zu sehen
Die Mondsichel steht zwischen zwei konischen Säulen mit je 14 Spiralen, welche zunehmend und abnehmend andeuten.
Die Venus, aus Bronze, ist ca. 1,90 m hoch.
Venus
Venus, bei den Griechen Aphrodite, bei den Germanen Freia, ist die Göttin der Liebe.
In der Mythologie wird erzählt, dass Kronos seinem Vater Uranus die Geschlechtsteile mit der Sichel abschnitt und diese ins Meer warf. Daraus wurde Aphrodite geboren. So wird sie auch «Schaumgeborene» genannt. Sie steht für Lebenskraft, Liebe, Schönheit, sinnliche Begierde und Frühling. Sie ist eine Stammesmutter und gehört zum Olymp.
Wohl die bekannteste Darstellung ist das Bild von Botticelli in den Uffizien in Florenz. Der Künstler hat sie nackt auf einer Muschel stehend mit langen, wehenden Haaren, gemalt.
Als Stern ist Venus nur am Morgen und am Abend zu sehen. Sie ist ein rötlicher Planet, fast so gross wie die Erde.
Als Metall wird ihr Kupfer zugeordnet.
Die Figur aus Bronze ist ca. 155cm hoch. Alle Teile sind einzeln auf einer Stange aufgereiht. Bronze ist sehr schwer, in einzelnen Stücken lässt sie sich transportieren.
Merkur
Merkur, bei den Griechen Hermes, ist der kleine, schnelle Götterbote.
Er ist der Gott für Botengänge und Gewinn. Er beschützt die Händler und Kaufleute, aber auch die Diebe. Im Namen Merkur ist das lat. Wort merx enthalten, was «Ware» bedeutet.
In der Rechten trägt er einen Geldbeutel, aus dem Balg eines Kleintieres gefertigt. In der Linken hält er einen Stab, um welchen sich gegenläufig zwei Schlangen winden. Ebenso gehören zu ihm die geflügelten Sandalen und der Hut mit Flügeln.
Der Planetengott spiegelt das Wesen des wandlungsfähigen, schwer zu fassenden Gottes.
Er ist der kleinste unter den sichtbaren Planeten und immer nahe bei der Sonne. Seine Umlaufbahn beträgt 88 Tage. Das ihm zugeschriebene Metall ist das Quecksilber, auf Französisch mercur.
Die Figur aus Bronze, ist ca. 130cm hoch.
Jupiter
Bei den Griechen ist es Zeus, bei den Germanen Donar.
Mein Jupiter/Zeus steht auf dem Olymp, von Wolken umhüllt.
Zeus ist der höchste Gott auf dem Olymp. Er ist auch der Schicksalsgott. Zeus ist der jüngste Sohn von Saturn/Chronos, welcher alle seine Kinder auffrass. Er wurde durch eine List seiner Mutter Rea gerettet. Zeus hatte zahlreiche Liebschaften. Er konnte sein Aussehen wechseln und erschien meistens in Tiergestalt (Stier, Schwan, aber auch als Goldregen).
Wenn er sein Zepter schüttelt, erbebten die Erde, das Meer und der Sternenhimmel. In seiner Rechten hält er Blitze. Wenn er wütend ist, schleudert er diese auf die Erde und lässt Donner hinterher grollen.
Er ist generell für das Wetter zuständig
Obwohl er mächtig ist, muss er sich seinen Töchtern, den Moiren, fügen. Auch die drei Chariden/Grazien, Anmut und Lieblichkeit, Schönheit, Freude und Heiterkeit sind seine Töchter. Bei dieser Figur stehen sie ihm zu Füssen.
Als Metall wird ihm Zinn zugeordnet
Die Zeusfigur ist 170cm hoch.
Saturn / Kronos
Der griechische Kronos, Sohn von Uranos (Himmel) und Gaia (Erde) frisst laufend seine Kinder auf (keine Minute bleibt). Nur den Jüngsten, Zeus, kann sein Frau Rhea retten. Er ist auch Chronos, der Gott der Zeit. Er wird als düsterer Greis dargestellt, meist mit einer Kapuze. Ein Attribut ist die Sichel, welche Ernte und Tod andeutet, aber auch die Sichel, mit welcher er seinen Vater entmannt hat. Ein weiteres Attribut ist die Schlange, die sich in den Schwanz beisst. Bei den Römern wurde Kronos zu Saturn, ein etwas weniger finsterer Gott. Er ist Patron von Weinbau und Ackerbau. Sein Name wird auch in Verbindung mit satus (lat. «Saat», «Zeugung») gebracht.
Als Planet braucht er am längsten, bis seine Umlaufbahn sich wiederholt. Er ist immer ein etwas herausfordernder Planet, er gilt als missgünstig. Als Metall wird ihm das Blei zugeschrieben
Die Bronzefigur ist 180cm gross.
Helios
Der Sonnengott heisst bei den Römern wie auch bei den Germanen Sol.
Es ist seine Aufgabe, täglich neu den Sonnenwagen über den Himmel zu lenken. Der Wagen wird von 4 Hengsten gezogen.
Kein anderer Gott kommt in allen Kulturen und Mythen so oft vor. Er ist der einzige der Planeten, dessen Licht am Tag leuchtet, d.h. das sogar der Grund für die Helle des Tages ist.
Die Figur Helios erhielt viel Gold. Von der Sonne fallen Strahlen auf die Erdkugel. Der Gott erhielt ein junges, optimistisches Gesicht.
Die Skulptur ist 180cm hoch.